Page 11 - Projektmanagement? - Unternehmensberatung!
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Tony erwiderte darauf: "Sie meinen sicher die IATF 16949?
Können wir uns diesen Prozess mal ansehen?" (Tony)
"Da sollten wir Rudi, äh, Herrn Lechner, den Leiter Q, mit dazu nehmen, der ist für
die Prozesse verantwortlich." (Josef Niederstetter)
Diese Aussage brachte ein süffisantes Lächeln auf die Gesichter der drei Unter-
nehmensberater."
"Dann holen wir eben Herrn Lechner hier mit dazu. Stimmt, den Q-Leiter hätten
wir auch einladen sollen", sagte Frau Gall, wobei Herr Dr. Jaschke bereits seiner Assistentin im Vorzim-
mer kurz und barsch erklärte, dass Herr Lechner sofort ins BZ (Besprechungszimmer) Monza kommen
soll.
5 Minuten später war auch Rudi Lechner mit in der Runde. Tony Sullivan wiederholte kurz, bzw. be-
schrieb kurz die Vorgehensweise und fragte nach der Verfahrensanweisung, in der beschrieben ist, wie
Produktentwicklungsprojekte abgewickelt werden sollen. "Rudi" war sehr redegewandt und konnte
innerhalb von nur wenigen Minuten die VA 01, die Verfahrensanweisung, zum PEP-Prozess, dem Pro-
duktentstehungsprozess, auf dem großen Bildschirm zeigen. Die VA 01 hatte 147 Seiten und Rudi Lech-
ner startete diese vorzulesen.
Tony winkte ab und sagte: "Zeigen Sie mir doch lieber hier in der VA ihre WBS, ihre Work Breakdown
Structure".
Rudi schaute nun etwas verlegen. Tony korrigierte sich und sagte: "Ihren PSP - ihren Projektstruktur-
plan". Jetzt hellte sich Rudis Miene auf und er begann im pdf-Dokument nach unten zu scrollen. Auf
Seite 57 hielt er inne und begann dann von dort vorzulesen: "Projekte sind gem. VDA 6.3 in folgenden
Phasen gegliedert: a) Angebotsphase, b) Projektphase. Die Projektphase gliedert sich in Produktent-
wicklung, in Produktverifizierung, ebenfalls dann Prozessentwicklung und Prozessverifizierung."
Rudi schaute kurz auf, und sagte fröhlich: "Sehen Sie, wir arbeiten nach VDA, als auch nach AIAG, und
sind somit auch mit diesen konform. Diese Phasen werden von uns korrekt eingehalten, eine Überlap-
pung ist unmöglich, da jede Phase mit einem Gate abschließt, und erst wenn alle Projektbeteiligten,
sprich, das Projektkernteam, das abteilungsübergreifend besetzt ist, zustimmen, dann kann dieser Mei-
lenstein, Schrägstrich Gate, erfolgreich abgeschlossen werden und die nächste Phase kann beginnen."
Jetzt lehnte sich Rudi entspannt zurück und war stolz, dass er den Projektstrukturplan so umfassend
erklärt hatte.
Die drei Unternehmensberater schauten sich kurz an, dann setzte Frau Gall fort. Sie fragte in die Runde:
"Meine Herren, was sagen Sie dazu?" Sowohl der Entwicklungsleiter, Josef Niederstetter, als auch Hr.
Dr. Jaschke, nickten, sagten sie aber nichts. Hans Beurer, der ehemalige Projektleiter, zuckte nur mit
den Schultern, woraus man aber weder Zustimmung noch Ablehnung schließen konnte. Frau Gall über-
nahm nun nochmal und sagte mit tiefer und langsamer Stimme: "Meine Herren, was sagen Sie dazu?",
dabei schaute sie nun jeden in der Runde länger an. Als Erster fasste sich Dr. Jaschke, indem er sagte:
"Wie Sie sehen, haben wir einen klar beschriebenen Prozess und wir sind nicht von ungefähr ISO TS
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