Page 12 - Projektmanagement? - Unternehmensberatung!
P. 12
16949 oder so, zertifiziert." Frau Gall schaute dann auf den Entwicklungsleiter, Herrn Niederstetter.
Diese nickte nur und sagte dann: "Ich kann Herrn Dr. Jaschke nur beipflichten."
Jetzt war es an der Zeit, dass Frau Gall leicht seufzte und mit dem Kopf schüttelte. Dies wiederum
triggerte das Einsteigen von Tonys Bruder, von Sebastian Sullivan. Er hielt nur seinen Zeigefinger vor
den Mund und machte "Schschsch....". Sagte dann: "Einen kleinen Moment meine Herren, ich möchte
Ihnen kurz etwas zeigen". Dann begann er an seinem Laptop zu arbeiten und switchte die Monitore.
Nun war auf dem großen Bildschirm im Raum sein Screen zu sehen. Der Titel war "Projektvorlage" und
als Software konnte Microsoft Project leicht identifiziert werden. Als Sebastian Sullivan nun langsam
von oben nach unten scrollte, konnte man an die 300 Zeilen erkennen, die ab und zu von kleinen Plus-
Symbolen getrennt waren, die schön auf- und zugeklappt werden konnten, um die Struktur besser zu
erfassen. Sebastian ging nun auf die Menüleiste und klickte dort auf "1. Ebene". Auf dem Bildschirm
angezeigt wurden nun nur 4 Zeilen, nämlich Angebotsphase, Produktentwicklung, Produktverifizie-
rung, Prozessentwicklung, und Prozessverifizierung. Beim Klick auf "Ebene 2" erschienen unterhalb je-
den Punkts der 1. Ebene, nun viele weitere Punkte. Beispielsweise war nun unter Angebotsphase, nun
Machbarkeitsanalyse, Kalkulation, Angebotserstellung, und viele mehr zu sehen.
Nun mischte sich wieder Tony Sullivan ein. Er schaute die Herren Dr. Jaschke, Herrn Niederstetter und
Herrn Lechner nach und nach an und sagte dann: "Das nennen wir Projektstrukturplan, oder Englisch:
Work Breakdown Structure. Haben Sie so etwas?" Hr. Lechner, der Q-Leiter, meldete sich nun zu Wort.
"Nicht direkt so, aber so ähnlich. Wir haben in Excel eine Liste, in der wir den PEP-Prozess beschrieben
haben. Der Plan hat ca. 30 Zeilen, und wir denken, dass ein solcher Plan auch nicht mehr als 30 oder 40
Zeilen haben darf, da er ansonsten zu unübersichtlich wird."
"Dann zeigen Sie mir den doch bitte", sagte nun Sebastian Sullivan. Herr Lechner war nun eifrig dabei
in seiner Verfahrensanweisung von Seite 57, weiter nach hinten zu scrollen. Auf Seite 84 wurde er
fündig. Hier war eine Excel-Datei als pdf abgebildet, die tatsächlich 32 Zeilen enthielt. Stolz zeigte er
auf die Liste und sagte, nun mehr zu sich selbst, "Alles da!"
Tony übernahm nun wieder. Er stellte nun die Frage, "Wo kann ich finden, wo die IMDS-Einträge ge-
macht werden, das kann ich hier in den rund 30 Zeilen nicht sehen?". Hier schaltete sich nun der Ent-
wicklungsleiter, Herr Niederstetter, ein und sagte: "Das wissen die Kollegen in der Qualität, das hier zu
listen, würde den Prozess nur aufblähen." Nächste Frage von Tony Sullivan war dann: "Ich seh' hier die
Produkt-FMEA gelistet, sehr gut, kann ich bitte mal die D-FMEA, sprich, die Design-, Konstruktions- bzw.
eben diese Produkt-FMEA, sehen, die damals zur Anwendung kam, die zu dieser Rückrufaktion führte,
von diesem Produkt "Coffee Mug D1?"
Hier schaltete sich dann wieder "Rudi" ein. Er erklärte: "Wir haben für unsere Produktgruppen soge-
nannte "Gruppen-FMEAs", so dass die Gruppen-FMEA "Thermo Cups" zur Anwendung kam. Ich ruf
Ihnen die hier mal kurz auf, kein Problem". Tatsächlich wurde die D-FMEA "Thermo Cups" perfekt auf
dem Bildschirm angezeigt. Nur zwei Punkte in der FMEA hatten eine RPZ, eine Risikoprioritätszahl,
über 100, die sich aus der Bedeutung, der Auftrittswahrscheinlichkeit und der Entdeckungswahr-
scheinlichkeit, durch jeweilige Multiplikation, errechnete. Ein Punkt war "Mindestradien hinsichtlich
Verletzungsgefahr", der andere Punkt war "Warnhinweis - Achtung Heiß!". Bei beiden Punkten war je
- 12 / 416 -
© Hans Porzel, 4/2025 | CAPM® (PMI), PSM I® (Scrum.org), Smartsheet Prod. Cert® 2020

