Page 53 - Projektmanagement? - Unternehmensberatung!
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Nach er Diskussion dieser drei Fragen trat Frau Gall nun wieder in den Vordergrund. Sie zeigte mit
               ihrem Zeigefinger auf ihre Armbanduhr und sagte: "Zeit für eine letzte kurze Pause, meine Herrschaf-
               ten", was zu einem sofortigen "Stühle rutschen" führte. Jeder war froh, dass der Tag bislang so weit
               und relativ gut verlaufen war. Frau Gall rief noch schnell ins Mikrofon: "Meine Bitte an alle, möglichst
               um 15:15 Uhr wieder zurück zu sein! Vielen Dank dafür schon im Voraus!"

               Tatsächlich hatten um 15:20 Uhr auch alle Teilnehmer des Symposiums wieder ihre Plätze eingenom-
               men. Frau Gall trat vor, sagte: "Ich will mich knapphalten, möchte mich bei allen für ihre Teilnahme
               gestern und heute, sehr herzlich bedanken. Wie schon angekündigt, bitte ich nun der Reihe nach rei-
               hum, um ihre Meinung, wie Sie die beiden Tage empfunden haben und vielleicht auch noch, was Sie
               sich in den nächsten zwei Monaten der Phasen 2 und 3 wünschen würden. Vielen Dank!"

               Es ging also reihum los, nicht nach "Dienstgrad" oder sonst was. Los ging's mit Frau Ute Hohenstedt,
               der Personalleiterin. Sie begann: "Mir haben die beiden Tage sehr gut gefallen. Interessante Einsichten,
               interessante Perspektiven. Allerdings muss ich das alles noch mal sacken lassen. Für die Zukunft wün-
               sche ich mir, dass sich die Wellen legen, die momentan doch recht hoch schwappen."

               Der nächste Kollege war dann Herr Erhardt, der Leiter des Vertriebs. "Auch mir haben die zwei Tage
               viel Einsicht gebracht, obwohl mich doch gerne noch die 40 Punkte interessieren würden, die da er-
               wähnt wurden. Die würden mich deshalb sehr interessieren, weil ich gerne wissen würde, was denn da
               noch für große Brocken schlummern. Als Ausblick wünsche ich mir mehr Struktur im ganzen Unterneh-
               men. Momentan erscheint mir alles so, als wenn jeder nur auf seiner eigenen Insel alleine lebt. Vielen
               Dank für ihre Aufmerksamkeit!"

               Tony Sullivan winkte genauso weiter, wie das schon seine Kollegin Belinda Gall bereits getan hatte.
               Somit war nun Herr Pavel Wagner an der Reihe. Dieser sagte: "Ich bin Tscheche und habe leider nicht
               alles vollständig verstanden, manchmal wurde sehr schnell geredet. Was mich am meisten imponiert
               hat, war, dass Frau Angela Maier, unsere Betriebsratsvorsitzende, mir in puncto Home Office beige-
               pflichtet hat. Was mir hier zu kurz gekommen ist, ist die Tatsache, dass wir relativ wenig über Projekt-
               management und Projektpläne gesprochen haben. Wenn Sie wüssten, was mir da manchmal in den
               Werken geboten wird. Jedenfalls finde ich es dringend notwendig, wenn mal ein richtig guter Projekt-
               strukturplan eingeführt wird und der dann auch wirklich gelebt wird. Das ist auch gleichzeitig mein
               Wunsch und Ausblick auf die nächsten paar Wochen."

               Dann war Herr Josef Niederstetter an der Reihe. Er sagte: "Es waren zwei sehr interessante Tage. Mir
               war nicht bewusst, dass wir so ein Chaos haben. Und mir scheint, dass die 40 noch unbekannten Punkte
               wohl auch noch mal niederschmetternd sein werden. Was mich persönlich betrifft, so frage ich mich,
               ob ich in dieser neuen Welt, die wahrscheinlich in den nächsten Wochen hier eingeführt wird, ob ich da
               noch der Richtige bin." Dabei seufzte er und man hatte in der Runde sogar Mitleid mit ihm. Dann fuhr
               er fort: "Frau Hohenstedt, Herr Dr. Jaschke, ich bitte um ein persönliches Gespräch mit Ihnen." Das war
               ein Hammer, damit hatte niemand gerechnet.

               Herr Dr. Jaschke war dann der Nächste in der Runde für ein Statement. Er begann wie gewohnt mit
               "Ich ..." und sagte: "Ich habe mir alles sehr aufmerksam angehört. Vieles war neu für mich, einiges war
               schon bekannt, vieles habe ich mir schon gedacht. Aber was mich hier am meisten wundert, ist die

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