Page 112 - Projektmanagement? - Unternehmensberatung!
P. 112
gebaut. Dann hat er eine Firma gegründet. Die Firma wurde immer größer. Als mein Vater dann mal
zufällig der Führungsmannschaft zuhörte, wie die alle angaben, was sie alles für tolle Schulabschlüsse
hatten, da sagte mein Vater nur: "Das ist doch gar nichts." Alle schauten verdutzt und wunderten sich,
was nun kommen würde, wohl Diplomingenieur, MBA, oder sonst was. Aber nein, mein Vater sagte da
nur zu den eingebildeten Kollegen: "Ist doch gar nichts, - ich war Obergefreiter!, ja, Ober-Gefreiter!"
Dann lies er sie stehen und die Kollegen wussten nicht, ob er nun einen Witz gemacht, oder es tatsäch-
lich so gemeint hatte. Wahrscheinlich aber hatten sie das Ganze nicht mal verstanden. Sag mal einem
Blöden, dass er blöd ist, - er wird's nicht verstehen. Und dabei stupste (EN: nudge) er Ben und der gab
den nudge zurück. Roland fühlte, dass Ben die Anekdote verstanden hatte.
In der Zeit, als man auf das Essen warten musste bis es geliefert wird, nutze Ute die Zeit die Plätze zu
decken. Dies nahm nicht lange in Anspruch. Dann sagte Ute: "Nah, dann will ich mal das Päckchen
auspacken" und zeigte mit einem frohen Lächeln auf die schön verpackte Box. Roland wollte überset-
zen, doch Julie fasste ihn kurz an den Arm und sagte: "Yeah, let's unwrap and see if you will like it."
(DE: Ja, lass es auspacken und sehen, ob ihr's mögt.)
"Sei vor-sisch-tisch", sagte Julie in gebrochenem Deutsch.
Ute und Roland lachten: "Hey, you speak perfect German! Wow!", und Julie blushed. (DE: wurde rot.)
Alle setzten sich nun und Ute setzte nun sogar ihre Brille auf, damit sie das Geschenkpapier schön
vorsichtig abwickeln konnte. Zum Vorschein kam eine blaue Box in der Größe eines Schuhkartons.
"Fragile, please handle with care!", (DE: Zerbrechlich, bitte vorsichtig behandeln!) stand groß aufge-
druckt drauf.
Ute öffnete den Deckel. Darin befanden sich zwei Teetassen. Antike
Teetassen, so wie es schien. Ute war komplett hin und weg und konnte
ihre Freude nicht in Worte fassen.
Nun schaltete sich Julie ein. Sie sagte: "Maybe you know that Boston
has a particular story in America's history. It's the famous Tea Party. It
happened in 1773. I think it was the start of getting independent
against the British. So, I was looking for some antique dishes and found
this china. The vendor said the cups are from the 18th century. So, it's
not exactly from the time this Tea Party happened, but I found the two cups beautiful and so I got them
for you."
"Wow!" war erst mal alles, was Roland sagen konnte.
"Julie, you are so generous. Thank-you dearly. Thank-you both so dearly. It's greatly appreciated and
the two cups will find a special place in our glass cabinet right here in our living room. It's precious! Just
wonderful!"
Roland rollte nun von seinem Platz zurück und rollte rüber auf die andere Seite des Tisches. Dort nahm
er beide Hände von Julie und nickte zu Tränen gerührt. Er wusste eine gute Freundschaft zu schätzen
und er fühlte, dass Julie aus demselben Holz geschnitzt war wie seine Ute. Er war froh, dass Ben eine
- 112 / 416 -
© Hans Porzel, 4/2025 | CAPM® (PMI), PSM I® (Scrum.org), Smartsheet Prod. Cert® 2020

