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Kapitel 18



               Um 17 Uhr abends, als es draußen schon wieder dunkel war, wachten Ben und Julie auf. Obwohl Ben
               viel reiste und sehr oft geschäftlich unterwegs war, der Jet Lag war für ihn immer das Schlimmste. Von
               Ost nach West zu fliegen, sprich, mit der Sonne und der Erdumdrehung zu fliegen, war kein Problem.
               Aber von West nach Ost, so wie hier bei diesem Transatlantikflug, das machte ihn schon etwas zu
               schaffen. Er brauchte da immer erst zwei, drei Tage, bis er wieder seinen Rhythmus gefunden hatte.
               Julie war da besser drauf, sie hatte keine Probleme in dieser Hinsicht. Nachdem sie sich geduscht und
               somit erfrischt hatten, öffneten sie die Tür ihres Gästezimmers und begaben sich nach unten. Die 888
               auf dem Telefon musste nicht gewählt werden, man fühlte sich hier zuhause, obwohl Ben das letzte
               Mal, vor knapp zwei Jahren hier war.


               Roland und Ute saßen im offenen Wohnzimmer. Es war geräumig, der Amerikaner würde "spacious"
               sagen, und man hörte, wenn jemand die Treppe herunterkam. An der Wand zur Treppe, war ein Lift
               für den Rollstuhl angebracht, aber die Treppe was auch so großzügig bemessen, dass man gar nicht
               merkte, dass da eine Schiene entlang nach oben führte.

               Alle hatten sich entsprechend umgezogen und waren nun mit legerer Kleidung unterwegs. Am offenen
               Kamin brannte sogar ein Feuer aus Birkenholz, das Roland mit einem verlängerten Anzünder entfacht
               hatte. Es knisterte und brachte eine heimelige Stimmung in die Wohnlandschaft.


               Ute sah die beiden als Erste herunterkommen. Sofort rief Sie: "Come on in. Hope you had a good rest."

               Ben und Julie schienen nach unten zu schweben. Man hörte ihre Schritte auf dem dicken Teppich nicht.
               Auch waren beide sportliche Naturen und waren keineswegs plump beim Laufen. Ute stand auf, um
               Julie und Ben noch einmal zu drücken. Roland konnte das natürlich nicht so komfortabel mit seinem
               Rollstuhl und so winkte er nur freundlich.


               Zum Erstaunen der Hausherren sprach nun Julie sogar etwas Deutsch. Sie sagte: "Ik habbe etwas Deutt-
               sch gelerrnt!" und strahlte. Dabei überreichte sie Ute ein kleines, mit schönem Geschenkpapier einge-
               packtes, Päckchen. "Oh!", sagte Ute, "für uns?". "Jah, kleine Present für Euch!", erwiderte Julie.

               "Setzt Euch doch", dann aber korrigierte sich Ute, und sagte: "Please, sit down and make yourself com-
               fortable."

               Nachdem Benjamin und Julie sich gesetzt hatten, fragte Roland: "I guess you both are starving; may I
               ask what you would like to eat? We will order dinner and I think we can have it in 20 minutes available."

               Die Gäste lachten und Benjamin sagte dann: "If it's not too much effort, we would appreciate a small
               meal, not too heavy." Dabei schaute er zu Julie, die auch zustimmend nickte.

               Da man den beiden Dienstmädchen über die Weihnachtsfeiertage bis Neujahr Urlaub gegeben hatte,
               waren die vier nun alleine auf sich gestellt. Ute machte das nichts aus, sie wollte lieber immer selbst
               alles machen und wollte sich nie bedienen lassen.



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