Page 81 - Projektmanagement? - Unternehmensberatung!
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Christian Fedder:    "Müsste Ihnen unsere Projektassistentin, die Isabell Hager, schon per e-mail
                                    geschickt haben. Wir hatten ja schon fast alles in unserem letzten Projektplan.
                                    Habe noch schnell die Punkte mit eingefügt, die ich mir von meinem Kollegen
                                    Hubert Meusel aus der Bauteilkonstruktion erfragt habe. Schade, dass wir da
                                    kein Besprechungsprotokoll von Ihnen bekommen haben, als Sie dieses Sym-
                                    posium im Hotel hatten."

               Leonie Nüßlein:      "Ja? Wir sollten doch da nichts machen, oder?"

               John White:          "Habe Ihnen mal meine Liste geschickt, die ich mir schon seit einigen Jahren
                                    führe. Sind insgesamt an die hundert Punkte. Ich habe aber alles nur grob
                                    strukturiert. Reicht das?"

               Nach den Gesprächen, bzw. der Abfrage, schnaufte Sebastian auf. "Und was sagt ihr dazu? War eigent-
               lich genau so zu erwarten, oder?"

               "Genau so!", sagte Belinda und fügte hinzu: "Und ist auch gut so. Das bestätigt nur unsere erste Ein-
               schätzung bezüglich der Kollegen."

               "Ich fotografier mal meine handschriftlichen Aufzeichnungen und schick die an Roland Hohenstedt per
               e-mail. Oder besser, ich ruf ihn gleich noch an und sag ihm, dass ich ihm ein e-mail mit den Informatio-
               nen machen werden, nicht dass seine Sekretärin hier falsche Schlüsse zieht, falls sie seine e-mail viel-
               leicht liest."

               Roland Hohenstedt war dann auch gleich am Telefon, als Sebastian Sullivan ihn anrief. Roland war
               zufrieden, mit dem was er hörte. Schließlich ging es ihm in erster Linie, um die Aussage von Christian
               Fedder.

               "Herr Hohenstedt", sagte dann Sebastian. "Eigentlich wollte ich Ihnen mein handschriftliches Protokoll
               der Gespräche mit den Kollegen Projektleiter per e-mail schicken. Habe aber nicht gewusst, ob nicht
               vielleicht ihre Sekretärin ihre e-mails liest. Das sollten wir vermeiden. Solche brisanten Personalthemen
               sollten wir grundsätzlich immer nur persönlich besprechen. Wäre es für Sie in Ordnung, wenn wir uns
               vielleicht morgen, Freitag, kurz vor Mittag, wieder in ihrem Büro treffen könnten?"

               Roland war erstaunt. Seine Sekretärin las natürlich seine e-mails, sie hatte alle Rechte. Darüber hatte
               er noch nicht nachgedacht. Vielleicht sollte er sich noch eine weitere, "geheime", e-mail Adresse geben
               lassen. Er rief also gleich mal Herrn Ott, den IT-Leiter, an und fragte, ob dieser für 5 Minuten in sein
               Büro kommen könnte.

               Am Freitag, kurz vor Mittag fanden sich dann also wieder die vier "Sullivans" in Rolands Büro ein. Ro-
               land Hohenstedt schloss die Tür zu seinem Büro, was er relativ selten machte. Dann sagte er zu den
               Beratern: "Vielen Dank für ihren guten Rat, dass ich mir eine weitere, nicht jeden bekannte e-mail Ad-
               resse, aus Sicherheitsgründen, zulegen sollte. Ich vertraue natürlich meiner Assistentin, aber man weiß
               ja wirklich nie, wie die Leute miteinander verquickt sind. Unser IT-Leiter war schon hier bei mir und hat
               mir  eine  neue  Adresse  für  streng  vertraulichen  Schriftverkehr  eingerichtet.  Diese  lautet  nun



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