Page 69 - Projektmanagement? - Unternehmensberatung!
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Boston telefoniert, und er hat uns wohlwollend sein okay gegeben. So, was sagen Sie nun dazu, äh, ich
               meine, was sagen Sie nun zu unserer Idee und unserem Angebot?"

               Rolands Vater und er schauten nun gespannt auf die drei Berater. Diese schmunzelten und hatten
               entspannte Gesichter. Frau Gall übernahm nun wie erwartet das Wort. "Meine Herren, wir, und hier
               spreche ich sicher im Namen von uns drei, möchten uns recht herzlich für ihr großzügiges Angebot be-
               danken. Wir wissen das sehr zu schätzen und nehmen diese Offerte auch als Beweis, dass Sie bislang
               mit unserer Arbeit hier zufrieden sind. Wenn ich sage, "wir", dann bedeutet das, das ich auch im Namen
               meiner beiden Kollegen hier spreche, und zwar aus dem Grund, dass wir ihre Offerte bereits als eine
               der Möglichkeiten, die sie haben, schon antizipiert haben. Wir Drei haben uns gestern schon intern
               unterhalten und hatten ein sehr offenes Gespräch. Was mich betrifft, so bin ich nach wie vor Amerika-
               nerin, auch wenn ich jetzt hier schon für ein paar Jahre in München "stationiert" bin. Meine Ambitionen
               sind, dass ich vielleicht noch ein, höchstens zwei Jahre hier in München bleibe, dann aber wieder nach
               San Antonio, Texas, heimkehren möchte. Natürlich weiß ich nicht, ob das alles so kommen wird, aber
               mein Ziel ist, dass ich dort meine eigene Consulting Firm aufbauen möchte. San Antonio ist eine Millio-
               nenstadt, sogar gleicher Größe wie München. Ich werde bald 44 Jahre alt und ich habe in der Welt viel
               gesehen, für mich wird's irgendwann, "soon", wieder Zeit zurück, nach Hause, zu gehen."

               Mit einer kurzen Geste, die "Bitte der Nächste" meinte, kam nun Tony Sullivan an die Reihe. "Auch ich
               möchte mich ganz herzlich für ihr "generous offer" (großzügiges Angebot) bedanken. Leider muss auch
               ich dankend ablehnen. Meine Gründe sind etwas anderer Natur als die von Belinda. So fühle ich mich
               in München zwar sehr wohl und bin nicht homesick (Heimweh) was Belinda da manchmal ist. Aber ich
               kann mir keinen Job vorstellen, wo ich immer nur an einem Ort bin und in einem Büro sitze. Ich brauche
               Action und mit Unternehmensberater habe ich wohl auch meinen Traumberuf gefunden. Mir macht es
               Spaß, mit Menschen umzugehen, mich mit ihnen zu unterhalten, mit ihnen zu diskutieren, und auch
               manchmal mit ihnen zu streiten. Ich mag etwas provozieren, um auch die Schattenseiten herauszufin-
               den, ich mag es, aus einem "Matsch", eine Struktur zu einem Körper zu formen. Das alles wäre mir in
               einem Chefsessel zu bieder. Somit kann ich mich auch nur noch mal herzlich bei Ihnen bedanken, aber
               auch ich muss leider dankend ablehnen."

               "Hmm, ...", ein Seufzer, war nun sowohl von Roland, als auch von Maximilian zu hören.

               "Und wie sieht's bei Ihnen aus, Herr Sullivan?", wurde nun Sebastian Sullivan von Roland gefragt.

               "Mir geht's ähnlich. Wie Sie sicher bemerkt haben, harmonieren wir Drei eigentlich ziemlich gut. Das
               macht Spaß und das ist auch der Schlüssel zum Erfolg. Natürlich ist das alles nur temporär, denn wie
               Sie schon von Belinda gehört haben, hat sie ja vor, Ende des nächsten Jahres oder so wieder zurück in
               die Staaten zu gehen. Ich persönlich könnte mir schon eine feste Stelle vorstellen, denn ich denke, dass
               ich eher vom Typ Melancholiker bin, während mein Bruder eher Sanguiniker ist, sprich einfach die Her-
               ausforderung liebt. Doch eins hat Tony nicht erwähnt, dass ich jetzt aber hier sagen möchte. Wir sind
               Sullivans. Zwar gehört meinem Onkel die Firma, aber Benjamin Sullivan hat keine Kinder. Er hat zwar
               eine Freundin, die Julie, die ist aber meines Wissens auch schon 55, oder so alt. Bei Ben bin ich mir
               sicher, der ist 57 und wird in drei Jahren dann Sechzig. Unser Vater ist der jüngere Bruder von Ben. Er
               ist in der Army ein ziemlich großes Tier, Lieutenant General oder so ähnlich. Jedenfalls hat Ben uns


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