Page 161 - Projektmanagement? - Unternehmensberatung!
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Kapitel 33

               Man konnte nicht sagen, dass die Gespräche mit den Abteilungsleitern harmonisch verliefen, aber es
               gab auch keine größeren Vorkommnisse.

               Der Erste, mit dem man ein Gespräch führte, war Herr Meusel. Er knurrte und gab zu verstehen, dass
               ihm bereits Frau Klein weggenommen wurde und musste dann akzeptieren, dass keine sieben Kon-
               strukteure für diese Anzahl von Projekten mehr, sondern nur sechs, notwendig sind. Mit den Farben
               der Textmarker tat er sich schwer, denn er wollte alles nur grün anmalen. Einmal wurde Herr Meusel
               unflätig, als er nämlich sagte, "Steckt doch jeden Konstrukteur eine Uhr in den Hintern, dann wisst ihr
               was derjenige macht!". Dies provozierte aber Frau Gall auf keiner Weise, und so fuhr sie ruhig fort und
               fragte Herrn Meusel, was er alles für Projekte in Personalunion erledige. "Personalunion?" entfuhr es
               dann Herrn Meusel, danach aber war er ruhig.



               Frau Su vom Einkauf war die Nächste. Ihr wurde die Stelle für die Investbearbeitung gestrichen. Be-
               gründung von Sebastian Sullivan war, dass sich Frau Su zukünftig bitte um diese Sonderthemen küm-
               mern soll. Frau Su akzeptierte, was sollte sie sonst auch machen?



               Frau Fröhlich von der Abteilung Finance wurde 1 Stelle weggestrichen. Es sollte keine separate Person
               für Eingangs-, als auch Ausgangsrechnungen mehr geben. "Eine Person kann da alles machen", so Se-
               bastian Sullivan. Frau Fröhlich monierte auch überhaupt nicht und wahrscheinlich wusste sie auch,
               dass dieser Posten mit 2 Vollzeitkräften überbesetzt war.



               Herr Ott meldete 6 Personen, inklusive seiner eigenen Person. Es war i.O. mit ihm, dass man die Ab-
               teilung auf 5 Personen verkleinerte. Er sagte, dass man ja ggf. die anderen Kollegen in der IT dadurch
               motivieren könnte, dass sie vermehrt von Zuhause im Home Office arbeiten könnten und auch so Fahr-
               zeit sparen würden.



               Bei Frau Hohenstedt war es schon etwas komplizierter. Für Lohnabrechnung waren 2 Personen not-
               wendig. Und bislang hatte Frau Hohenstedt auch 2 Personen für die Angestellten. Tony argumentierte
               hier, dass das Verhältnis der Produktiven, sprich den Lohnempfängern, zu den Unproduktiven, sprich
               Angestellten, sicher nicht 1 : 1 ist, und das lag ja zahlenmäßig auf der Hand. Es war klar ersichtlich, dass
               sich Frau Hohenstedt nicht freute, dass sie überhaupt zu so einem Gespräch eingeladen wurde. Be-
               wusst nicht angesprochen wurde von den drei Unternehmensberatern, die Funktion von Herrn Roland
               Hohenstedt als Koordinator, bzw. Pate. Dieses Thema war für die Sullivans absolut tabu.



               In keinster Weise angetastet wurde die "Produktion". Zwar wurde Herr Pavel Wagner eingeladen und
               mit ihm wurde gesprochen, was aus seiner Sicht notwendig sei. Seine Antworten waren einleuchtend
               und plausibel. Einen Nebeneffekt hatte das Gespräch aber trotzdem, denn so schnell würde er wohl
               nicht wieder neues Personal verlangen.


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                                © Hans Porzel, 4/2025 | CAPM® (PMI), PSM I® (Scrum.org), Smartsheet Prod. Cert® 2020
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